Mueßer Holz und seine Wege I

Mit 107 Hektar Fläche ist der Stadtteil Mueßer Holz (früher 3. Bauabschnitt des Großen Dreeschs) das größte Neubaugebiet Schwerins aus DDR Zeiten. Das weiträumige Gebiet zwischen Plater Straße (benannt nach der Gemeinde im Umland Schwerins) und der Stadtgrenze vor dem Dorf Consrade begann man ab Mai 1978 zu bebauen. Es entstanden hier 27 Straßen links und rechts der Magistrale Hamburger Allee. Sie wurden vorwiegend nach Persönlichkeiten der Natur- und Geisteswissenschaften benannt. Ursprünglich hieß die mehrere Kilometer lange vierspurige Hauptstraße Leninallee – nach dem Theoretiker des Kommunismus und Führer der bolschewistischen Partei in Russland (Bolschewiki).
Anlässlich des Jubiläums „825 Jahre Schwerin“ erhielt der Bildhauer Jaak Soans aus der damaligen estnisch-sowjetischen Partnerstadt Tallinn den Auftrag, eine Statue des Revolutionärs (1870-1924) zu schaffen und dessen Einfluss auf die Kollektivierung der Landwirtschaft zu verdeutlichen. Das immer wieder heftig umstrittene Denkmal, das dem brutalen Diktator eines untergegangenen Staatenbunds fragwürdigen Nachruhm verschafft, markiert nach wie vor die Ecke Hamburger Allee / Plater Straße. Die Straßenbahn- und Fußgängerbrücke über die Plater Straße verbindet seit 1983 die heutigen Stadtteile Neu Zippendorf und Mueßer Holz. Den 267 Meter hohen Sendemast gibt es seit 1957; damals war er nur von Feldern und Wiesen umgeben. Die Halle am Fernsehturm wurde mit einer großen Silvester-Veranstaltung am 31. Dezember 1982 übergeben. Wenden wir uns nun den Straßen zwischen der Bahntrasse und dem östlich angrenzenden Wald zu.

Marie-Curie-Straße

Benannt nach der polnischfranzösischen Chemikerin und Atomphysikerin, geborene Sklodowska (1867-1934). Sie begründete die Radiochemie und entdeckte gemeinsam mit ihrem Gatten, dem französischen Physiker Pierre Curie(1859-1906), die radioaktiven Elemente Radium und Polonium. 1903 erhielt sie den Nobelpreis für Physik, 1911 den für Chemie. Durch Rückbau gibt es derzeit nur noch Rudimente dieser Straße. Geplant sind hier Eigenheime (siehe vorigen Turmblick).

Lomonossowstraße

Benannt nach dem russischen Universalgelehrten und klassizistischen Dichter MichailBlick auf die Lomonossowstraße Wassiljewitsch Lomonossow (1711-1765). Er gilt als Begründer der physikalischen Chemie und erkannte die Wärme als eine Bewegung kleinster Teilchen innerhalb der Körper. 1755 gründete er die nach ihm benannte Moskauer Universität, die älteste Russlands. Außerdem betrieb er bedeutende Forschungen zur russischen Grammatik und verfasste zahlreiche Oden, Hymnen und Epigramme. Lomonossows Leben bestimmten naturwissenschaftliche Forschungen und Entdeckungen.

ric

Nach oben scrollen