Rehabilitierung statt Gedenken

Stadtvertreter Ralph Martini hofft auf angemessene Beachtung der Schweriner Hexenprozesse

 

Kulturausschuss-Mitglieder besichtigen ''Erinnerung an Hexenverbrennung'' (Foto: ASK)Schwerin – Die Aktion Stadt und Kulturschutz zeigt sich erfreut über die kürzlich vom Kulturausschuss getroffenen Entscheidungen. Auf der vergangenen Sitzung wurde der Antrag von Ralph Martini, der eine Gedenkstele für die Opfer der Hexenprozesse in Rathausnähe forderte, erweitert und in Zusammenarbeit mit dem Kulturausschuss angepasst. Ursprünglich ging es lediglich um ein angemessenes Gedenken an die Opfer der Hexenverfolgung in Schwerin und Mecklenburg Vorpommern.

Nun, auf Ansinnen und in Absprache mit der Mehrheit der Kulturausschussmitglieder, wird der Antrag erweitert und fordert nun eine Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse durch die Stadtvertretung. Angelika Gramkow die ebenfalls auf der Sitzung im soziokulturellem Zentrum „Der Speicher“ anwesend war, sagte zum Vorschlag: „Wie haben die Opfer der Diktaturen rehabilitiert, dann werden wir das auch bei den Verfolgten der Hexenprozesse tun.“

Ralph Martini hofft darauf, dass die Hexenverfolgung nun endlich angemessene Beachtung finden wird. „Der Schritt, die Verfolgten symbolträchtig zu rehabilitieren, ist ein Punkt für die Chronik der Landeshauptstadt, wenn die Stadtvertretung dem Zustimme, wäre es gar eine stadthistorische Entscheidung.“

 

Ehrung von Kurt Masur

Mindestens ebenso sehr freut sich die Aktion Stadt und Kulturschutz über eine weitere Entscheidung des Kulturausschuss. Kurt Masur wird in angemessener Form in Schwerin geehrt werden. Sein Name wird in den „Pool“ derer aufgenommen, die bei neuen Straßenbenennungen berücksichtigt werden. „Zwar ist der angestrebte Gang in der Nähe zum Staatstheater nun nicht mehr im Fokus. Kurt Masur wird aber seinen Platz in Schwerin bekommen.“ zeigt sich Antragsteller Ralph Martini sichtlich zu Frieden.

 

„Hexenverfolgung in Mecklenburg Vorpommern“ – Lesung am 15. April

Keramische Säule, Tafel: Erinnerung an die Hexenprozesse. Am 15.04.2016 wird sich die Aktion Stadt und Kulturschutz in einer Lesung mit dem Autor Peter Schneider dem Thema „Hexenverfolgung in Mecklenburg Vorpommern“ widmen. Peter Schneider wird an dem Tag die 2. Erweiterte und ergänzte Auflage seines Buches zu dem Thema vorstellen. Peter Schneider war Jahrelang der Leiter des Stadtgeschichtsmuseums in Schwerin.

Die Teilnahme an der Lesung ist kostenfrei. Die Veranstaltung wird öffentlich sein. Um Spenden wird gebeten. Der Veranstaltungsort wird auf der Internetseite: aktionstadtundkulturschutz.com bekannt gegeben.

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