Unglückliche Niederlage beim Tabellenführer

Grün Weiß verliert gegen Preussen Berlin mit 26:25

Die Frauen des SV Grün Weiß verlieren beim Spitzenreiter BFC Preussen nach tollem Kampf knapp mit 26:25. Eigentlich kann man dieses Spiel, wie so oft, in mehrere Phasen teilen. In den ersten 15 Minuten, also Phase eins, dominierten die Gäste. Schwerin spielte hoch konzentriert, agierte aggressiv in der Deckung und lag völlig verdient 13 Minuten mit 3:7, später mit 4:8 bzw. 5:9 vorne und man musste sich schon ein wenig die Augen reiben ob der Steigerung der Damen in weißem Trikot gegenüber dem letzten Auswärtsspiel bei ProSport24.

Schnelle Angriffe über Panzer und Laas wurden konzentriert abgeschlossen ebenso wie Würfe aus dem Rückraum von Adriana Celka, die sich auch in dieser Partie „durchbiss“ und trotz Achillessehnenproblemen spielte und am Ende sieben Tore erzielte. Dann aus unerfindlichen Gründen der Bruch im Spiel, aus dem 5:9 wurde noch vor dem Ende der ersten Hälfte ein 14:9. Berlins Trainer Sven Plötz konnte zu diesem Zeitpunkt des Spiels sicherlich zufrieden sein, während sein Kollege auf der anderen Seite zusehen musste und trotz einiger Wechsel diesen Absturz nicht verhindern konnte. Zum Glück hielt Torfrau Andrea Klasen noch zwei Strafwürfe, sonst wäre der Abstand noch größer geworden. Trotzdem oder besser folgerichtig fiel in der Halbzeit sicher auch das eine oder andere laute Wort von Andreas Sarakewitz. Das war die zweite Phase des Spieles.

Nach der Pause begann die dritte Phase zunächst mit dem 15. Tor der Gäste. Als aber Schwerin mit Dehling, Wichmann und Jantzen drei 16-jährige auf die Platte brachte, war das irgendwie auch ein Signal für die anderen Spielerinnen. Tor um Tor wurde aufgeholt, die Preussen waren förmlich von der Rolle. Schwerin rührte hinten mit Nawrot, Celka und Laas Beton an, eroberten sich viele Bälle und spielte nach vorne einen Konter nach dem anderen. Vor allem Steffi Laas kämpfte und rackerte, erzielte insgesamt 9 Treffer und zog so die jungen Spielerinnen mit. Mit einem 8-Torelauf schoben sich die Grün Weissen so vorbei und gingen mit 15:17 in Front. Wer aber glaubte, der Gastgeber würde sich geschlagen geben, weit gefehlt. Nicht umsonst stehen sie an der Tabellenspitze der Oberliga Ostsee Spree und wollen gern aufsteigen.

Nach einer Auszeit mobilisierten sie ihre Kräfte und hielten gegen den Angriffsschwung unserer Damen. Jetzt wurde es ein offener Schlagabtausch, über die Stationen 18:18, 21:19, 22:22 ging es in die letzten Minuten der Partie, die 4. Phase. Kurz vor Schluss (58.Min.) dann eine durchaus strittige Zeitstrafe gegen Celka in einer Phase auf des Messers Schneide, die Berlin endgültig auf die Siegerstraße brachte in einer Partie, die wohl mit einem Unentschieden beiden Teams gerecht geworden wäre.

„Schade, dass die Unparteiischen nicht immer so glücklich agierten, aber trotzdem Kompliment an meine Mannschaft. Sie hat toll gekämpft. Vor allem ein Lob an die jungen Spielerinnen, die sich nahtlos eingefügt haben und neue Impulse gesetzt haben.“ So ein etwas enttäuschter Schweriner Trainer. „Aber wir hatten zum Ende des Spiels noch zwei, drei sehr gute Möglichkeiten, die wir liegen gelassen haben. Wenn wir … Trotzdem, es war ein Spiel absolut auf Augenhöhe mit dem Spitzenreiter und darauf müssen wir aufbauen.“

Am kommenden Sonntag, den 2. Advent steht dann schon das letzte Spiel der Hinrunde auf dem Programm. Zu Hause geht es gegen die HSG Neukölln und um die hoffentlich auch danach weiterhin existierende weiße Heimweste.

Es spielten: Klasen; Laas 9, Wichmann, Nawrot, Lück, Evangelidou, Wolter 3, Panzer 1, Wieck, Celka 8/1, Jantzen 2, Klingenberg, Dehling 2

Ralf Grünwald

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