Uwe Steimle spielte zum 50. Mal vor ausverkauftem Haus

Oberbürgermeisterin dankte dem Dresdner für sein Engagement

Am Samstag (10. Januar 2009) betrat der in Dresden geborene Schauspieler und Kabarettist Uwe Steimle zum 50. Mal eine Schweriner Bühne. Im soziokulturellen Zentrum „Der Speicher“ begeisterte er vor ausverkauftem Publikum Jung und Alt in „Der Zauberer von Ost“. Unter den Zuschauern war auch Schwerins Stadtoberhaupt – Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow bedankte sich bei dem Grimmepreisträger mit einem bunten Blumenstrauß und einer Einladung für die Bundesgartenschau für seine jahrelange Unterstützung für die Landeshauptstadt. Dieter Mathey, Leiter und gute Seele des Speichers, nutzte ebenfalls das Jubiläum, und überreichte Uwe Steimle für sein Engagement eine Ehrenurkunde.

Uwe Steimle
Im Juni 1963 geboren und aufgewachsen in einem Neubaugebiet in Dresden, ist der Schauspieler und Kabarettist Uwe Steimle neben vielen anderen Rollen seinem Publikum besonders als vorlauter Hauptkommissar Jens Hinrichs aus der TV-Krimireihe Polizeiruf 110 bekannt.
Doch auch in zahlreichen anderen Film- und Fernsehproduktion war der sächsische Komödiant aktiv, so stand er zum Beispiel in den Filmen „Traumfrau mit Verspätung“ (2001) oder in der Serie „Hinterbänkler“ (2002) zusammen mit Jochen Busse vor der Kamera.
Schon früh entdeckte Steimle seine Begeisterung für  die Schauspielerei, doch bevor er sich zu einem Studium an der Theaterhochschule Hans Otto in Leipzig von 1985-1989 entschloss, absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Industrieschmied.
Nach dem erfolgreichen Hochschulabschluss ließen zahlreiche Engagements im Staatstheater Dresden, unter anderem in Elias Canettis „Hochzeit“ und in Brechts „Dreigroschenoper“, am Dresdner Brett’l, an den Theatern in Halle und Erfurt, wo er das Ein-Personen-Stück „Helden wie wir“ von Thomas Brussig vortrug, nicht lange auf sich warten.

Seine Premiere im deutschen Fernsehen feierte Steimle bereits während seines Studiums 1987 in Thomas Langhoffs Anna-Seghers-Verfilmung „Der Aufstand der Fischer von St. Barbara“. Fünf Jahre später war der gelungene Erich Honnecker-Imitator in seiner ersten Tatort-Verfilmung „Bauernopfer“ mit Peter Sodann und Bernd Michael Lade zu bewundern. Es kamen weitere Angebote und so löste Steimle seinen ersten Fall 1993 an der Seite von Kurt Böwe in „Polizeiruf 110 – Bullerjahn“.
Bis heute blieb er der Reihe erhalten. Lediglich seine Ermittler-Kollegen wechselten: so arbeitet der Dresdner nun mit Felix Eitner als Markus Tellheim zusammen. Steimle ist der Dienstälteste Kommissar im „Polizeiruf 110“ seit dem Bestehen der Reihe.
Doch neben seiner Rolle als Kommissar präsentierte sich Steimle dem TV-Publikum unter anderem 1998 als witziger Robert Becker in der Komödie „Ufos über Waterlow“.
Nach einer kleinen Rolle in Mark Schlichters Komödie „Der Elefant in meinem Bett“ (1999) spielte Steimle in der Komödie „Sumo Bruno“ (2000) einen Filialleiter. Und Regisseurin Brigitte Müller besetzte ihn in ihrem Drama „Der Himmel kann warten“ (2000).
Dem ostdeutschen Publikum war der Komödiant schon lange als Autor des Dresdener Kabaretts „Die Herkuleskeule“ bekannt. Die Kultfiguren Günther Zieschong und Ilse Bähnert machten ihn populär. Noch heute identifiziert sich Steimle sehr mit seinen ostdeutschen Wurzeln und somit ist es nicht verwunderlich, dass er Begründer des Begriffs „Ostalgie“ ist.
Auch als Autor machte sich der viel begabte Schauspieler einen Namen. 1997 erschienen seine Texte unter dem Titel „Uns fragt ja keener – Ostalgie mit Frau Bähnert und Herrn Zieschong“ als Buch. 1999 glänzte Steimle einmal mehr in der Rolle des arbeitslosen Günther Zieschong in seinem Soloprogramm. Seiner Heimatstadt ist Steimle treu geblieben und wohnt dort mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern.

Sein schauspielerisches Können blieb auch der Kritikerwelt nicht verborgen und so erhielt Steimle 2003 mit dem Salzburger Stier einen der renommiertesten Kabarettpreise im deutschsprachigen Raum. Zwei Jahre später erfolgte mit der Auszeichnung des Adolf-Grimme-Preis im Wettbewerb Spezial für das Dresdener Urgestein auch die Anerkennung im TV-Bereich. In Edgar Reitz Epos „Heimat 3“ (2004) spielt Steimle die Hauptrolle Ost – Gunnar.

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