Werke von Harald Metzkes im Kassenfoyer des Staatstheaters

Ausstellungseröffnung am Samstag, dem 4. September 2010 um 11 Uhr im Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin

Kostümierung - Harald Metzkes 2009Mit Beginn der neuen Spielzeit zeigt die Galerie im Theater Werke von Harald Metzkes, einer herausragenden Künstlerpersönlichkeit der so genannten Berliner Schule. Die Ausstellung, ein Gemeinschaftsprojekt des Schweriner Kunst- und Museumsvereins und der Gesellschaft der Freunde des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin, wird vom 4. September bis zum 15. November 2010 in der Galerie im Theater im Großen Haus gezeigt. Am Samstag, den 4. September findet im Kassenfoyer um 11.00 Uhr in Anwesenheit des Künstlers die Ausstellungseröffnung statt.

Metzkes, Jahrgang 1929, ist ein Maler und Grafiker, dessen künstlerischer Weg eng mit der Kunstentwicklung der DDR verbunden ist, wenig zum Gefallen der jeweils herrschenden kunstpolitischen Programmatik, aber deshalb möglicherweise umso nachhaltiger. Seit den fünfziger Jahren hat er – geschmäht, akzeptiert, verehrt und bewundert  sein auf Natur und Auge gegründetes malerisches und ethisches Anliegen entwickelt und durch alle Zeitläufe erhalten. Heute sind Metzkes Werke in allen namhaften deutschen Museen zu finden. Seine besondere warme nuancenreiche Farbigkeit, die bis ins Alterswerk eine deutliche Nähe zur Malerei Paul Cézannes besitzt und dabei so unverwechselbar eigenwillig erscheint, ist von nicht nachlassender Faszination. Diese Bilder sind verdichteter Ausdruck gesammelter tiefer Lebenserfahrung, in denen Realismus als Hinwendung zum Einfachen, als das schwer zu Machende verstanden wird, wobei der Gegenstand als Begriff gefasst und mit anderen Dingen in Bezug steht. „In der Kunst geht alles“, wie Metzkes sagt, „immer wieder von unten los.“

Metzkes meisterliche Arbeiten im Theater zu zeigen, hängt mit der Vorliebe des Künstlers für das Theater und die Literatur zusammen. 1971 schuf er für die Berliner Volksbühne zu Molières Arzt wider Willen Bühnenprospekte und Kostümbilder. Seither sind immer wieder in größeren zeitlichen Abständen freie Arbeiten mit Harlekinen auf Leinwänden oder grafischen Blättern aufgetaucht. Der Künstler als Narr oder im Zweigespräch mit dem Gaukler?

Metzkes hat sich nicht selten gerade zu DDR-Zeiten missverstanden gefühlt, andererseits erfuhr seine Arbeit durch ihre hohe künstlerische Qualität Anerkennung und Würdigung, u. a. 1977 mit dem Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste, deren Mitglied er später wurde, aus der er aber austrat, als es 1991 zur umstrittenen Vereinigung der Ost- und West-Akademie kam.

Die Ausstellung ist vom 4. September bis 15. November 2010 jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn und in den Vorstellungspausen zu sehen.

Franziska Kapuhs

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