Über 500 Interessierte bei der 12. Berufsmesse im BiZ Schwerin
Schwerin. Dichtes Gedränge schon vor Messebeginn: Mehr als 500 Interessierte besuchten am vergangenen Sonnabend das Berufsinformationszentrum der Arbeitsagentur Schwerin. Auf der zwölften Berufsmesse präsentierten rund 50 Arbeitgeber ihre Ausbildungsangebote und warben für berufliche Perspektiven vor der Haustür.
Familie Jobski war eigens aus Gädebehn gekommen, um mit Sohn Florian Ausbildungsangebote zu sondieren. Der 15-Jährige hat schon sehr konkrete Vorstellungen von seiner beruflichen Zukunft. „Ich möchte gern im Holzbau lernen, am liebsten würde ich Tischler werden“, sagte der Schüler. Dass dieser handwerkliche Beruf zu ihm passt, hat er bereits im Praktikum getestet. Den Weg zu einem Betrieb in der Region hatten ihm seine Eltern gewiesen. Hingefahren und sich vorgestellt – das hat Florian allein gemacht. Und schon das Praktikum in der Tasche gehabt. Auch bei der Berufs- und Studienorientierungsmesse im Schweriner BiZ waren Florians Eltern dabei. „Wir sehen es als wichtige Aufgabe an, unseren Kindern Hilfe bei der Berufswahl zu geben“, meinten Oliver und Susanne Jobski übereinstimmend. Mit von der Partie war auch Florians jüngere Schwester Pauline. Die Sechstklässlerin surfte im Internet bei planet-beruf.de, um zu sehen, was sie alles werden kann. Eine Richtung hat auch sie schon gefunden: Sie möchte später mal mit Tieren arbeiten.
Wie wichtig gerade die frühzeitige Orientierung bei der Berufswahl ist, bestätigt auch Bernd Fedesejof von der SweetTec GmbH in Boizenburg. Zusammen mit Personalsachbearbeiterin Rosemarie Raeke zählte er in drei Stunden Messezeit rund 200 direkte Kontakte. „Das Interesse ist immens. Wir haben eine Reihe guter Gespräche geführt, um Jugendliche für ein Praktikum zu begeistern oder schon direkt über eine mögliche Ausbildung in unserem Unternehmen zu sprechen.“ Besonders hoch im Kurs standen bei den Jugendlichen die Ausbildung zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik sowie zum/zur Industriekaufmann/-frau mit der Chance, im dualen Studium den Abschluss als Betriebswirt zu erwerben. „Viele Jugendliche wissen allerdings noch nicht genau, wohin die berufliche Reise gehen soll. Sie stellen ihre Fragen aus dem Bauch heraus, was für uns einen enormen Erklärungsbedarf nach sich zieht“, stellt Bernd Fedesejof fest. Auf diese Tatsache haben sich die Süßwarenhersteller bereits eingestellt. Sie wollen künftig iPads mit zur Messe bringen, auf denen sich Mädchen und Jungen bei einem virtuellen Betriebsrundgang über die Ausbildungsofferten informieren können.
Die Jugendlichen selbst staunten einmal mehr über die Vielfalt der regionalen Ausbildungsangebote. Das Ringen um Fachkräfte lässt Arbeitgeber immer kreativer werden, um Berufsnachwuchs an sich zu binden. Mit der Verkostung eigener Produkte, Videofilmen über den Arbeitsalltag und Gesprächspartnern auf Augenhöhe wecken sie bei Schülern und auch Eltern Interesse für Zukunftschancen in der Heimat. „Ich hatte das Gefühl, dass für mich schon ein Ausbildungsplatz reserviert ist. Und das gleich bei drei Unternehmen. Jetzt muss ich mich nur noch entscheiden“, resümierte Svenja Weck nach ihrem Messerundgang. Die 16-jährige aus Schwerin will sich noch vor den Herbstferien bewerben und sieht gute Chancen, in ihrer Heimatstadt Karriere zu machen.
Quelle: Agentur für Arbeit Schwerin