Capitol: Steffen Möller „Viva Polonia – als deutscher Gastarbeiter in Polen“

Am Sonntag, den 12.10.2008 um 18.00 Uhr präsentieren die Deutsch-Polnische-Gesellschaft in Mecklenburg-Vorpommern und das Capitol Steffen Möller.

Biographie

Steffen Möller wurde in den frühen Siebzigern als Sohn von Christian, einem Professor für Theologie, und Sigrun, einer Religionslehrerin, geboren. Er hat zwei jüngere Brüder, Tilman (arbeitet bei einer Pariser Versicherung) und Julian (studiert in Bayern). Er verbrachte eine glückliche Kindheit in Wuppertal und wuchs in der Umgebung der kirchlichen Hochschule Wuppertal auf.
„Ich spielte mit den Theologiestudenten Fußball.“ Trotz der religiös geprägten Kindheit war das kein Zwang, das Tischgebet wurde jedoch stets gesprochen. Steffen Möller machte in Wuppertal sein Abitur und war bereits dort im Schulkabarett aktiv, nicht in einer Gruppe sondern als „One-Man-Show“, es wurden u. a. Lehrer parodiert. „Ich war auf jeden Fall der Klassenclown.“
Während seines Studiums hörte er mit seinen Parodien auf, am dritten Oktober 1990, dem Vereinigungstag ist er das „letzte Mal“ groß aufgetreten bei „Unter den Linden“ in Berlin. „Danach ließ ich es erstmal bleiben, weil ich glaubte, dass mir in Deutschland das charakteristische Thema fehlt.“
Nach seinem Schulabschluss leistete er in einer Kirchengemeinde seinen Zivildienst ab, bei welchem er einen Multiple-Sklerose-Erkrankten pflegte. Anschließend ging er 1990 an die Freie Universität Berlin zum Studium der Theologie und Philosophie und belegte auch Italienisch, was allerdings nicht sonderlich erfolgreich war. „Nach einem Jahr ging ich nach Italien und fühlte mich dort als Außenstehender, wie ein Tourist. Die Sprache, das Land und die Menschen sind wunderschön, aber wenn man nicht reinkommt ins Land, was will man dann machen?“
Ein Zettel am schwarzen Brett der FU sorgte im Frühjahr 1993 für die polnische Tuchfühlung: „Zweiwöchiger Sprachkurs in Krakau, 600 Mark. Das war Exotik zweiten Grades und hat mich sehr interessiert, für den Wuppertaler ist die DDR ersten Grades und dritten Grades wäre dann wohl Japan.“
Er meldete sich an. „Italienisch, Englisch und Französisch waren zu abgeklappert, Polnisch kam mir einfach sehr exotisch vor, ich weiß nicht, was ich an diesem Tag gegessen habe. Plötzlich stand ich vor diesem Plakat und wusste, das ist es. Einen Tag vorher habe ich nie an Polen gedacht. Nun weiß ich, dass nur Trotzköpfe nach Polen kommen, Leute, die den Medien nicht glauben.“

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