Hoffnung für einen schnellen Wiederaufstieg
Der SV Grün Weiß feiert einen versöhnlichen Abschluss und macht einen positiven Strich unter eine verkorkste Saison. Mit 26:29 gewannen die Spielerinnen von Coach Andreas Sarakewitz verdient beim Frankfurter HC und bestätigten damit den Aufwärtstrend am Ende der Spielzeit 2014/15. Leider, und das haben die Frankfurter Fans nach der Partie deutlich ausgesprochen, kommt diese Leistungssteigerung zu spät und „eigentlich spielt so kein Absteiger wie heute in Frankfurt“. Denn die Schwerinerinnen spielten tatsächlich von Beginn an sehr couragiert, ohne Hemmungen und ließen den Favoriten aus der Oderstadt nie richtig ins Spiel kommen. Laas, Schult un Co. fiel immer etwas ein, lediglich gegen Juliane Riedel, Frankfurts Toptorschützin, fand man lange Zeit keine Mittel.
Allerdings sagte Trainer Sarakewitz bereits vor der Partie, „mir ist egal, wieviel Tore Riedel wirft, entscheidend ist, dass wir die restlichen Spielerinnen unter Kontrolle haben.“ Genauso wurde es auch umgesetzt, Grün Weiss lies lediglich Michele Dürrwald noch 6 Tore werfen, von den Außen- und den Kreispositionen kam wenig. Schwerin führte so bereits nach einer Viertelstunde mit fünf Toren (5:10), Künzel und Wolter, dazu Steffi Laas wechselten sich in dieser starken Phase mit dem Tore werfen ab. Dazu kam, dass Anna Pöschel im Tor viele Bälle entschärfte und mit guten Anspielen erfolgreich Konter über Laas und Dube und Panzer einleitete. Leider hielt danach ein wenig der Schlendrian Einzug in der Schweriner Abwehr, so dass Frankfurt verkürzte und den Anschluss beim 12:12 wieder hergestellt hatte. Immer wieder war es Juliane Riedel, die Schwerin einfach nicht in den Griff bekam. Der Führungstreffer jedoch gelang Frankfurt nicht, denn zum Glück hielt auch Grün Weiß dagegen und konnte sogar durch einen schönen Konter von Steffi Dube wieder auf zwei Tore enteilen und den 14:16 Halbzeitstand erzielen.
Aber bekanntlich ging man ja bei einer Halbzeitführung regelmäßig in der zweiten Hälfte baden, sollte es dieses Mal wieder so werden? Mitnichten, denn die Gäste blieben weiter am Drücker. Vor allem Adriana Celka war es jetzt, die mit drei Toren in Folge wieder einen kleinen Vorsprung herauswarf (16:20). Frankfurts Antwort, man deckte jetzt offensiver, Wendy Künzel wurde wieder einmal aus dem Spiel genommen, was sich kurzzeitig durchaus bemerkbar machte. Schwerin schwächelte, auch weil Wolter und Laas nicht mehr so erfolgreich waren, so verkürzte der FHC weiter und erzielte nach 45 gespielten Minuten den von den Zuschauern umjubelten Anschlusstreffer zum 22:23, natürlich durch Riedel. Dazu verletzte sich auch Pöschel im Tor nach einer unglücklichen Abwehraktion am Knie. Jetzt stand Andrea Klasen zwischen den Pfosten und sie machte ihre Sache sehr gut. Überhaupt muss man den Schwerinerinnen ein Kompliment machen, denn sie fanden in dieser schwierigen Phase wieder zurück ins Spiel. Nach einer Auszeit von Andreas Sarakewitz beim 24:25 (52.Minute) konnte seine Mannschaft wieder auf 24:27 enteilen, zweimal war Wendy Künzel zur Stelle, sie kam mit der jetzt sehr offensiven Deckung des FHC am besten zurecht. Nach einer Frankfurter Auszeit, genommen von einem sichtlich unzufriedenen Trainer Dietmar Schmidt, war seine Damen zwar noch einmal erfolgreich, aber Wendy Künzel machte mit ihren Treffern neun und zehn den Sack zu.
Der Rest war Freude über ein tolles Spiel über zwei Punkte, die den Abstieg zwar nicht verhindern, aber durchaus Hoffnung verbreiten für einen schnellen Wiederaufstieg in der kommenden Saison.
Trainer Sarakewitz zeigte sich jetzt auch zufrieden:“ Hätten wir so wie in den letzten Spielen vorher agiert, wäre der Abstieg kein Thema gewesen. Aber es hilft kein Jammern, im nächsten Jahr wollen wir den Aufstieg wieder schaffen.“
Es spielten: Pöschel, Klasen; Laas 4, Künzel 10/4, Nawrot, Schult 1, Wieck, Dube, Evangelidou, Wolter 6/2, Panzer 2, Celka 4, Powierski
Ralf Grünwald