Grün Weiss vs. TSG Wismar: 28:32

Schweriner Handballerinnen scheitern an zu vielen eigenen Fehlern

Die Frauen des SV Grün Weiß Schwerin unterlagen in einem spannenden und umkämpften Derby bei der TSG Wismar mit 32:28 und fielen ins Mittelfeld der Tabelle zurück.
Es war alles angerichtet für ein tolles Derby in der Hansestadt, über 800 Zuschauer, zwei ausgeglichene Teams, dazu die unverwechselbare Derbystimmung von Beginn an.

Den besseren Start erwischten die Gastgeber und führten schnell mit 3:1. Bereits in dieser Anfangsphase konnte man die Nervosität spüren, mit der beide Teams agierten. Einfache Fehler auf beiden Seiten ließen zunächst nur wenig Spielfluss zu. Im Laufe der Zeit änderte sich das jedoch, sodass sich die Qualität des Spieles zusehends besserte. Die Gäste aus der Landeshauptstadt gingen Laufe der Zeit in der Deckung aggressiver zu Werke, die offensive Spielweise passte Wismar nicht so recht. Folgerichtig kam Schwerin heran und erzielte nach 12 Minuten mit dem 5:5 erstmals den Ausgleich. Jetzt war es ein offener Schlagabtausch, bei dem sich kein Team absetzen konnte. Das Publikum peitschte beide Mannschaften nach vorne, Schwerin agierte in dieser Phase druckvoller. Als Steffi Laas zur 8:9 Führung einnetzte, nahm Wismars Trainergespann die erste Auszeit. Allerdings brachte sie Schwerin nicht wirklich aus dem Rhythmus, im Gegenteil, Wendy Künzel erhöhte nach schöner Kombination auf 8:10. Nun wechselte Wismar die Torfrau, eine richtige Entscheidung, wie sich später herausstellen sollte. Postwendend kam der Ausgleich und es blieb weiter spannend, auch als Schwerin in Überzahl nach ihrer Auszeit 45 Sekunden vor Schluss mit 14:15 in Führung ging, Wismars Slavka Ninkovic glich mit dem Halbzeitpfiff zum 15:15 aus, das Spiel begann in Halbzeit zwei quasi von vorne.

Beide Mannschaften schenkten sich auch in der zweiten Hälfte nichts, nach 45 Minuten stand es lediglich 21:19 für die Gastgeberinnen. Dabei herausragend auf Wismarer Seite Torfrau Stefanie Praetzel, die Schwerins Angriff zur Verzweiflung brachte. Egal, ob von den Kreispositionen oder aus der zweiten Reihe, Schwerins Frauen brachten das Runde einfach nicht mehr ins Eckige. Auch Schwerins Torfrau Anna Pöschel agierte ebenfalls stark, aber es bleibt eine alte Weisheit, wer vorne nicht trifft, kann ein Spiel nicht gewinnen. Am Kampfeswillen der Bartlau- Schützlinge hat es nicht gelegen, als nach 48 Minuten erstmals ein 4 Tore Rückstand auf der Anzeigetafel stand (24:20). Auch das Rückzugverhalten der Grün Weißen war vorbildlich, sie gestatteten den Gastgeberinnen lediglich zwei Kontertore! Die sich daraus bietenden Chancen jedoch wurden einfach nicht genutzt bzw. zu überhastet vergeben. Folgerichtig war es unseren Frauen nicht mehr möglich, noch einmal in die Partie zurückzukommen. Wismars Linksaußen Mareen Tegler netzte über ihre Seite ein ums andere Mal ein, so dass es nach 55 Minuten 30:24 für die TSG stand. Die letzten Tore von Künzel und Dube waren dann lediglich Ergebniskosmetik in einer Partie voller Emotionen und Dramatik. Das glückliche Ende hatte diesmal das Wismarer Team, sie waren einfach etwas cleverer und nutzten ihre Chancen konsequenter. Für Schwerin geht es nun an die Auswertung der Fehler und dann folgt schon die Vorbereitung auf das Pokalspiel am kommenden Wochenende gegen den TSV Ellerbek.

Es spielten: Anna Pöschel, Noemi Nabelek, Antje Thormann, Stefanie Dube 2, Julia Weng 3, Kerstin Labs, Vivien Bartlau 3, Lisa – Marie Menzel, Wendy Künzel 9/2, Stefanie Laas 2, Jessica Jander 4, Vivien Erdmann 3, Dragica Klindo, Therese Nesseth-Torlen 2

Ralf Grünwald

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