Weniger angezeigte Straftaten – Polizei hat knapp 900 Tatverdächtige mehr ermittelt – Rückgang der Straßenkriminalität um 785 Fälle
Im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Schwerin, zuständig für die Landeshauptstadt Schwerin, die kreisfreie Stadt Wismar, die Landkreise Nordwestmecklenburg, Ludwigslust und Parchim, wurden im Jahr 2007 insgesamt 45535 Straftaten registriert. Das sind 1231 weniger als im Jahr zuvor. 27586 Straftaten konnten im letzten Jahr aufgeklärt werden (2006= 28573). Die Aufklärungsquote blieb im Berichtszeitraum nahezu konstant und liegt jetzt bei 60,6 % (2006= 61,1 %). Gleichzeitig konnten im Berichtszeitraum gut 5 % mehr Tatverdächtige ermittelt werden (2007= 17967, 2006= 17078 Tatverdächtige). Davon waren 5492 Tatverdächtige unter 21 Jahre alt (2006= 5426). Der Anteil dieser Altersgruppe beträgt demnach 30,6 % (2006= 31,8).
Den überwiegenden Teil der angezeigten Straftaten stellen die so genannten Eigentumsdelikte dar. Der Anteil dieser Deliktsgruppe macht, gemessen am Gesamtvolumen aller angezeigten Straftaten, allein schon knapp 39 Prozent aus! Folgerichtig wurden im Jahr 2007 insgesamt 17465 Diebstähle angezeigt (2006= 17485). Davon wurden im vergangenen Jahr 2119 Fahrraddiebstähle (2006= 2587) und 3003 Ladendiebstähle (2006=2679) angezeigt. 450 Kraftfahrzeuge wurden im Berichtszeitraum als gestohlen gemeldet. Das sind 71 mehr als im Jahre 2006.
Bei den Kapitaldelikten (Mord/ Totschlag) waren im vergangenen Jahr steigende Fallzahlen zu verzeichnen. Die Polizei hat im Jahr 2007 insgesamt in 6 Mordfällen (davon 3 x versuchter Mord) und 8 Totschlagsdelikten (davon 4 x versuchter Totschlag) ermittelt (2006= 1 versuchter Mord, 10 Totschlagsdelikte, davon 5 versuchte Totschlagsdelikte).
„Die Aufklärungsquote für Mord und Totschlag lag im letzten Jahr bei genau 100%.“, ergänzt Knut Abramowski, Leiter der Polizeidirektion Schwerin. „Verbrechen gegen das Leben und die Gesundheit von Menschen sind im höchsten Maße zu verabscheuen und beunruhigen natürlich immer die Bevölkerung. Fälle, wie der Tod der kleinen Lea- Sophie in Schwerin oder das durch zwei Jugendliche getötete Ehepaar aus Tessin bei Boizenburg, erregten unter anderem im letzten Jahr das Aufsehen der Öffentlichkeit. Die Polizei hat gezeigt, dass sie in der Lage ist, auch schwerste Verbrechen schnell und effizient aufzuklären und die Straftäter der Justiz zuzuführen“, so der Leitende Polizeidirektor weiter.
In 286 Sexualdelikten ist im vergangenen Jahr ermittelt worden (2006=562). Die Aufklärungsquote lag 2007 hier bei 83,6%. Der enorme Rückgang erklärt sich durch ein Großverfahren aus 2006, dem allein 228 Fälle zu Grunde lagen.
Die Straßenkriminalität (umfasst Raub, Diebstahl, Sachbeschädigungen und Körperverletzungen auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen) konnte um 9,2% zurückgedrängt werden. Kamen 2006 noch 8531 Fälle zur Anzeige, waren es 2007 insgesamt 7746 Straftaten.
Weitere Deliktsgruppen:
– Körperverletzungen (gesamt): 2007= 3563 Delikte, 2006= 3428
– Sachbeschädigungen (gesamt): 2007= 6027 Delikte, 2006= 6180
– Rauschgiftdelikte: 2007= 833 Delikte, 2006= 1022
– Vermögens- und Fälschungsdelikte: 2007= 10453 Delikte, 2006= 10833
Die Häufigkeitszahl, gemessene Kriminalitätsbelastung pro 100000 Einwohner, sank direktionsweit von 9476 im Jahre 2006 auf 9304 im Jahre 2007.
Demgegenüber ist die Häufigkeitszahl in der Landeshauptstadt erneut gestiegen. Gemessen auf einhunderttausend Einwohner betrug die Häufigkeitszahl in Schwerin im vergangenen Jahr 17489 (2006= 17070). Die Steigerung ist insbesondere mit einem Anzeigeaufkommen von 4278 Delikten im Bereich Erschleichen von Leistungen (Schwarzfahren in Bussen und Bahnen) zu erklären. Das sind 1633 Anzeigen mehr als im Jahre 2006.
Demgegenüber sind andere Deliktsbereiche, unter anderem auch die Straßenkriminalität, rückläufig.
„Bei der genauen Betrachtung und Analyse ist zu erkennen, dass es sich bei den zunehmenden Delikten häufig nicht um solche Straftaten handelt, die sich nachhaltig auf das Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger Schwerins auswirken. Wenn auch Schwarzfahren in Bussen und Bahnen kein Kavaliersdelikt sondern eine Straftat ist, wird hierdurch die Sicherheit der Einwohner nicht berührt“, so der Leiter der Polizeidirektion Schwerin, Knut Abramowski.
Klaus Wiechmann