Stefan Nimke auf Japan-Tour

Ein Schweriner Olympiasieger in Fernost

Stefan NimkeRadsport und Japan – das ist spätestens seit Olympia 1964 in Tokyo fast schon eine „Einheit“ und gerade die Disziplin „Keirin“ ist in „Nippon“ sehr beliebt.
Schwerins Radsport-Ass, Stefan Nimke, wurde nun für die traditionelle Frühjahrsserie im japanischen Kampfsprint erstmals nach Fernost eingeladen und wird erst Ende Juli zurückkehren.
Stefan Nimke nahm bereits bis Ende Mai in einer Keirin-Schule „Unterricht“ im Keirin, um in die tieferen Geheimnisse des japanischen Nationalsports eingeweiht zu werden. Erste Rennen folgten dabei im Juni. Zum Ausbildungsprogramm vor Ort gehört dabei unter anderem, ein Rennrad in Normzeit auseinander- und wieder zusammenzubauen.
Stefan Nimke wird sich im Hinblick auf Peking 2008 neben dem Sprint auch die Option Keirin „offen halten“.

Infos und Fakten zu Stefan Nimke

Im Alter von 10 Jahren begann Stefan Nimke, Jahrgang 1978, mit dem Radsport. Von Anfang an galt sein Interesse dem Sprint. Da es aber in seiner näheren Umgebung keine Bahn gab, trainierte er ausschließlich auf der Straße. Im Alter von 12 Jahren wechselte er an das Sportgymnasium in Schwerin. Seine „sportliche Heimat“ fand er zunächst beim „RSC Sprintteam Schwerin“, mittlerweile beim PSV Schwerin; seine „familiäre Heimat“ bei Marlen und den beiden Töchtern Luise sowie Charlotte. Aus dem Jahr 1994 datiert Stefans erster großer Erfolg auf nationaler Ebene: Er wurde deutscher Jugend-Meister im Zeitfahren. Sein internationaler „Durchbruch“ gelang im Jahr 1997: Der Mecklenburger gewann bei den U-23-EM zweimal Gold (Teamsprint/1000 m –Zeitfahren) und zusätzlich bei den WM Bronze (1000 m-Zeitfahren).
Besondere Höhepunkte seiner internationalen Bahnradsport-Karriere bis Athen 2004 waren die olympische Silbermedaille 2000 in Sydney und vor allem auch der Weltmeister-Titel 2003 in Stuttgart.
Gold und Bronze gab es dann in Griechenlands Hauptstadt 2004.
Bei den WM 2007 auf Mallorca holte er im Teamsprint Bronze.
Die Hobbies des sportlichen „Gourmeta“ („Ich mag vor allem Nudelauflauf!“) sind „in erster Linie“ die Familie (Marlen und die beiden Töchter); es folgen „mit Abstand“ Badminton und Beach-Volleyball.
Stefans Lebensmotto ist „radsport-typisch“: „Wer rastet, der rostet!“.

Historisches zum Radsport

Der erste radsportliche Straßen-Wettbewerb fand schon 1865 in Amiens (Frankreich) statt. Viele der damals durchgeführten Rennen sind noch heute „Klassiker“ wie etwa die Frühjahrsklassiker Paris-Roubaix (seit 1896) oder Mailand-San Remo (seit 1907).
Im Jahre 1903 schließlich wurde als erstes Etappenrennen, die gegenwärtig wegen ständiger Doping-Vergehen in Verruf geratene Tour de France, ins Leben gerufen, bei der ähnliche Streckenlängen wie bei den Distanzrennen absolviert werden mussten – in diesem Falle allerdings an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen. In sechs Etappen wurden damals 2428 km absolviert, der Schnitt des Siegers betrug beachtliche 26 km/h.
Neben den Straßenrennen waren aber auch Radveranstaltungen auf der Bahn, wie etwa Sechstagerennen und Steherrennen schon in der Frühzeit des Radsports äußerst populär.
Einen wichtigen Aspekt des Radsports stellt die Tatsache dar, dass hier das erste systematische Sponsoring im modernen Sport praktiziert wurde: Von Beginn an wurden alle Arten des Radsports von Fahrradfirmen stark unterstützt und beeinflusst, weil dadurch die zunächst oft bezweifelte Leistungsfähigkeit des Produkts Fahrrad an sich und später der verschiedenen Fabrikate im speziellen exzellent veranschaulicht werden konnte. Schon in den 1910er Jahren fuhren die Radprofis bei der Tour de France nicht in Nationalmannschaften, sondern wie heutzutage auch in Firmenteams.
Radsport gehörte zum Programm der ersten Olympischen Spiele 1896: Erfolgreichster Starter war dort mit 3 x Gold der Franzose Paul Masson.
In Schwerin wurde 1899 der „Schweriner Radsportverein“ gegründet, eine Tradition, die bis heute lebendig bleibt

M.Michels

Foto: M.Michels

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