Ein-Euro-Jobs – eine gesellschaftliche Bereicherung?!

Ausstellung wird noch bis 12. Dezember im Stadthaus gezeigt

Regelmäßig führt die Thematik der Ein-Euro-Jobs zu Diskussionen. Die Einen halten sie für überflüssig und für Geldverschwendung. Die Fördergelder sollten vielmehr in den ersten Arbeitsmarkt fließen. Die Anderen weisen auf die zahlreichen gesellschaftlichen Aufgaben hin, für die es immer weniger Geld, insbesondere öffentliche Mittel gibt. Ein Großteil der Gemeinwohlarbeit könnte ohne die Ein-Euro-Maßnahmen jedoch nicht geleistet werden.

Ausgehend von dieser Diskussion ist eine Ein-Euro-Maßnahme der besonderen Art entstanden. Ein Jahr lang sind neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter Trägerschaft des Bauspielplatz Schwerin e.V. der Frage nachgegangen, ob Ein-Euro-Maßnahmen eine gesellschaftliche Bereicherung darstellen. Die Ergebnisse sind nunmehr eindrucksvoll in einer Ausstellung dokumentiert, die noch bis zum 12. Dezember wochentäglich in der Zeit von 9 bis17 Uhr im Stadthaus, Am Packhof 2-6 zu sehen ist.

Im Jahr 2006 waren in der Landeshauptstadt 2.237 Menschen in Ein-Euro-Maßnahmen beschäftigt. Diese wurden durch die Arge Schwerin gefördert und einige Maßnahmen sind Inhalt der Ausstellung geworden.
Im Mittelpunkt stehen dabei nicht die gemeinnützigen Träger, die diese betreuen, sondern diejenigen, die die Arbeit vor Ort leisten. So suchte das Team die Arbeitslosenzeitung „Die Straße“ auf, die Helfer im Schweriner Zoo, den Jugendclub „Westclub One“, den Nachbarschaftstreff des Vereines Hand in Hand und Menschen, die eine Chronik über das Kleingartenwesen schreiben oder einen Stadtkern in Miniatur nachbauen, Schulmilch austeilen, eine historische Eisenbahn für die Jugendarbeit restaurieren, Kleidung in einer Kleiderkammer sortieren oder die sinnvolles für Kinder auf dem Bauspielplatz tun.

Die Ausstellung dokumentiert zum Einen die Projekte und lässt zum Anderen auch Politiker und andere Personen des öffentlichen Lebens, die Chefs der Maßnahmeträger und die Betroffenen selbst zu Wort kommen. Neben vielen inhaltlichen Aspekten steht letztendlich die Frage im Raum, ob die Ein-Euro-Maßnahmen die geeignete Form für bezahltes bürgerschaftliches Engagement sind.

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