Karneval mit Herrn Mißfelder: Zwischen Konjunkturpaket II, plus 8 Prozent, Projekt 18, und Hartz IV

Friede, Freude, Eierkuchen (bis 24.2. mit roter Pappnase im Sonderangebot) …

KarnevalEs ist wieder Paket-Zeit. Und dieses Mal gibt es eines für ganz Deutschland. Vorbei die Zeiten als „Uncle Sam“ Coca-Cola, Kaugummis und Burger den Deutschen westlich der Elbe schenkte, vorbei die Zeiten als die „bucklige West-Verwandtschaft“ schnell Billig-Schokolade, überlagerten Kaffee und olle Kamellen für die „Ost-Sippe“ eintütete, und diesen Akt – natürlich steuerabgesetzt – als großen Akt christlicher Nächstenliebe für die darbenden Zonis verkaufen konnte. Dafür hauten sie dann beim Besuch im versteppten Osten so richtig rein …
Aber das ist ein anderes Thema …

Nun darf erst einmal die Verabschiedung des Konjunkturpaketes II, das gerade im Bundesrat verabschiedet, also willkommen geheißen wurde, bejubelt werden. 50 Milliarden für alles oder auch nichts. Denn ob das Paket so sinnvoll inhaltlich gepackt wurde, steht „in den Sternen“. Hoffentlich wird es nicht vor dem 25.Februar geöffnet, vielleicht springt am Ende gar ein Karnevalsnarr entgegen, mit roter Nase, die er aus seinem alten Parteibuch – vor dem 3.10.1990 rechtzeitig beiseite geschafft – anfertigte.

Vor der Verabschiedung, also vor der offiziellen politischen Begrüßung des Konjunkturpaketes II, ging es erst einmal hoch her: Weiberfastnacht, letzte Karnevalsvorbereitungen, Papierschlangen basteln. Sogar die F.D.P. verkleidete sich als kraftvoller Tiger mit fletschenden Zähnen, um am Ende doch wieder als Bettvorleger zu landen. Erst schroffe Kritik an der Großen Koalition und dessen noch größeres Konjunkturpaket und dann ganz klein „okay sagen“ – so wird das nichts mit den prognostizierten 18 Prozent !

18 Prozent, so viel Lohnzuwachs wollen nicht einmal unsere werten Beamtinnen und Beamten. Die sind da viel, viel bescheidener. Nur ganze 8 Prozent auf „relativ viel“ im Vergleich zum „allgemeinen Arbeitnehmer“ sollen es sein. Das ist wahrliche Einsicht in die Notwendigkeit, die unsere Spitzen-Leistungskräfte damit beweisen. Wenn sich schon Sing-Sang-Stars, Pseudo-Intellektuelle, Spitzen-Politiker, Spritzen-Sportler, lockige & flockige TV-EntertainerInnen sich ein paar Millionen auf die „hohe Kante“ legen, dann kann man – in überschaubarem Maße – beamtentreue Kante in finanzieller Hinsicht  zeigen.
Also, die Beamtinnen und Beamten dürfen zuversichtlich sein. Ihnen wird geholfen.

Glück aufTVAnderen zwar weniger, aber so ist das System – es bestätigt sich dadurch, dass es Ausnahmen gibt, mögen sie auch noch so zahlreich sein. Nun sind die „Spitzen“ in Politik und Wirtschaft aber erst einmal erleichtert, die offizielle Neuverschuldung Deutschlands erhöht sich mit dem Konjunkturpaket II auf schlappe 37 Milliarden – das ist letztendlich so viel, dass „Ottilie und Otto Normalverbraucher“ dafür gar keine Vorstellungskraft haben, die können sich ohnehin bei den Talente – und Star-Shows im deutschen TV zerstreuen, auch wenn über manchem Star eine Meise zwitschert.

Gezwitschert wird an diesem Wochenende und noch bis Dienstag überall: Die Jecken und Funkenmariechen sind los, ihnen gehört die Welt, bis zum 24.Februar – dann heißt es bis zum 11.11. erst einmal einpacken. … Auspacken wiederum dürfen alle Deutschen aber danach immer noch das schwere Konjunkturpaket – und sich die Spannung erhalten: Wird es eine Fortsetzung geben ?! Wie bei SAW ? Wie bei „Nightmare“ ? Wie bei „Halloween“ mit Michael Myers ? Oder etwa wie beim „Weißen Hai“ ? Der erste Hai war top, der zweite okay, der dritte enttäuschend und der vierte einfach nur grauenhaft … Aber das war der vierte Hartz ja auch schon. (Nach Herrn Mißfelder von der CDU – der passende Name zum passenden sprechenden Designer-Anzug  – sei eine Hatz IV-Erhöhung ja ohnehin nur  ein Anschub für die Tabak- und Spirituosenindustrie … Also Hartz IV gänzlich streichen ? Aber dann auch die CDU für immer verbieten !)

Wenn es also Fortsetzungen beim Konjunkturpaket geben sollte, dann bitte Steven Spielberg um Rat fragen ! Der weiß, wie man mit „Fantasie“ gewinnt. Fantasie bewiesen  allerdings ebenfalls einige Vorstände nationaler und internationaler Geldinstitute. Die wollten tatsächlich Gewinnausschüttungen aus exorbitanten Verlusten. So dreist muß man erst einmal sein. Also, liebe Beamtinnen und Beamten und Angestellten des öffentlichen Dienstes, straft alle Klischees Lügen, kämpft und stellt euch an die Spitze des Fortschritts. Lieber 18 Prozent als 8 Prozent – zu den Kundgebungen kommt auch Guido Westerwelle. Und schließt euch mit den Karnevalszügen zusammen, die dann unter dem Motto stehen „Jetzt bricht zusammen, was zusammenbrechen muß !“. Das gibt Publicity, „dat ward wat“.

Doch zusammenbrechen werden ganz andere. Diejenigen, die nicht in einem großen Konzern arbeiten, nicht im öffentlichen Dienst, nicht das richtige Parteibuch haben und nicht über ausreichend Bares oder „Beziehungen“ (eine Geliebte reicht manchmal nicht 🙁 ) verfügen. Was interessiert schon ein kleiner Mittelständler, wenn ein großer Autokonzern Hilfe braucht. Zwar hat der Mittelständler auch Angestellte, die wiederum Familien haben, aber was sind die schon gegen eine „Konzern-Familie“. Aber nun erst einmal: Alaaf & Helau ! Viva Colonia ! Viva Germania ! Hoch den Humpen !

Da spielt nicht einmal mehr das Wetter mit !

M.Michels

> siehe auch – Bereit zur „Polonäse, Schwerinese“:

https://schwerin-news.de/archiv/schweriner-karnevalsfinale-2009-mit…

F.: 1. Reichlich gedeckter Karnevalstisch eines „Hartz IV“-Empfängers oder das „Dinner for one anno 2009“ … / 2. Glück auf – gerade zur Karnevalszeit ! / 3. Karneval oder „schwarzer Kanal“ – das ist jetzt die Frage !


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