Restaurierungsmaßnahmen in der Schweriner Fürstengruft

Sparkassenstiftungen und Schelfkirchengemeinde ermöglichen notwendige Restaurierungsmaßnahmen in der Schweriner Fürstengruft
Diedrich Baxmann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin, Particia Werner, Stellv. Geschäftsführerin der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, Matthias Fleischer, Partor der Ev.-Luth. Kirchgemeinde St. Nikolai, und Ulrich Kempf, Vorstandsmitglied der Sparkasse Mecklenburg-SchwerinWenn am Montag, dem 17. 12. 2007, um 11.00 Uhr, Diedrich Baxmann und Ulrich Kempf, Patricia Werner und Matthias Fleischer in der Schelfkirche zusammentreffen, ist das nicht das erste Mal, hat diesmal aber seinen besonderen Grund: nach vielen Gesprächen und gemeinsamen Bemühungen übergeben der Vorstand der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin für die dortige Stiftung und die Stellvertretende Geschäftsführerin der Ostdeutschen Sparkassenstiftung dem Pastor der Schelfkirche die schriftliche Zusage, die Restaurierung der Fürstengruft in der Schelfkirche maßgeblich zu fördern. Beide Stiftungen hatten bereits mit ihrer Förderung der wissenschaftlichen Dokumentation 2006 die Grundlagen für die jetzt anlaufenden Arbeiten ermöglicht und setzen ihr gemeinsames Engagement für das Gesamtprojekt damit fort.

„Es ist nicht sinnvoll, dass Besucherinnen und Besucher unserer Stadt, die sich vor Ort über die Geschichte der Stadt Schwerin und des Landes Mecklenburg an einem so historisch bedeutenden Ort informieren wollen, vor verschlossenen Türen stehen“, begründet Diedrich Baxmann die Entscheidung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin, mit ihrer Stiftung das Projekt zu unterstützen. „Gerade wenn wir an die bevorstehende Bundesgartenschau denken, freuen wir uns besonders, dass der an dieser Stelle bisher vorhandene „blinde Fleck“ im Bild der Stadt nach Abschluss der Arbeiten in neuem Glanz erstrahlen wird. Wir unterstützen die Schelfkirchengemeinde daher gern bei ihrer schweren Aufgabe.“

Patricia Werner von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung ergänzt: „Nur wer sich der Verantwortung für die Vergangenheit stellt, hat eine Zukunft.“ Es sei für die Ostdeutsche Sparkassenstiftung daher ein besonderes Anliegen gewesen, den in der Fürstengruft Bestatteten eine dauerhafte und angemessene Ruhestätte zu ermöglichen. „Wer heute in der Stadt zum Beispiel das Museum oder das Theater besucht, weiß vielfach nicht, dass beide Häuser ohne den in der Fürstengruft bestatteten Herzog Christian Ludwig II. (1683-1756) so nicht existierten.“

Die Fürstengruft der Schweriner Schelfkirche beherbergt gegenwärtig 14 Särge, darunter die Bestattungen der Königin zu Preußen und Herzogin zu Mecklenburg-Schwerin Sophie Luise (1685–1735), 3. Gemahlin von Friedrich I. zu Preußen, und des Herzogs Christian Ludwig II. (1683–1756), Regierender Herzog von 1747-1756. Dieser schuf z. B. mit seinen Sammlungen von Gemälden holländischer und flämischer Malerei die Grundlage für die überregional bedeutende und bekannte Gemäldesammlung des Staatlichen Museums Schwerin, war aber auch als Förderer der Schauspielkunst bekannt. So wurde während seiner Regierungszeit 1753 in Schwerin die erste deutsche Schauspielerakademie von Konrad Ekhof gegründet.

Bereits in 2006 war mit vorbereitenden Maßnahmen begonnen worden. „Nach den letzten Arbeiten im 19. Jahrhundert war es vorrangig wichtig, alle 14 Särge zu bergen und die vorhandenen Schäden zu dokumentieren.“, so die Archäologin Dr. Regina Scherping vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege in MV. Auf dieser Basis beginnen im Frühjahr 2008 die Konservierungsarbeiten an den Särge von Friedrich Wilhelm (1675 – 1713), Herzog von Mecklenburg, und seiner Gattin Sophie Charlotte zu Hessen Kassel (1678 – 1749) sowie der Königin zu Preußen und Herzogin zu Mecklenburg-Schwerin, Sophie Luise zu Mecklenburg (1685 – 1735).

Nach den Konservierungsarbeiten folgt die Restaurierung der Fürstengruft inklusive der Herstellung eines Zugangs und Einbau einer Beleuchtungsanlage. „Die Fürstengruft wird zukünftig durch eine Glastür für alle Besucher sichtbar gemacht. Das war beiden Sparkassenstiftungen, aber auch unserer Gemeinde wichtig. Wir rechnen mit der Fertigstellung im Sommer 2008“, ergänzt Pastor Matthias Fleischer von der Ev.-Luth. Kirchgemeinde St. Nikolai.

Nach oben scrollen