Wettbewerb für südliche Werdervorstadt beginnt

Hohe Nachfrage bei Investoren / Beräumung der ersten Teilfläche auf Waisengärten hat begonnen

Die EGS Entwicklungsgesellschaft mbH hat den angekündigten Wettbewerb zur Entwicklung der südlichen Werdervorstadt gestartet. Ziel ist es, für das Areal der ehemaligen Landespolizei und der Waisengärten städtebaulich und architektonisch attraktive und zugleich wirtschaftliche Lösungen zu finden. Die Flächen sollen an Investoren veräußert werden, im Herbst nächsten Jahres könnte bereits der Hochbau beginnen.

Das Areal ist schon jetzt gefragt. Vier Investoren haben ihr Interesse am Erwerb und  anschließender Bebauung der ausgeschriebenen Teilflächen bekundet und sehen ein großes Potenzial in der Entwicklung der südlichen Werdervorstadt. Sie haben sich gemeinsam mit ihren Architekten um die Wettbewerbsteilnahme beworben. Bis Ende Januar lief ein vorgeschaltetes Bewerbungsverfahren, an dem sich interessierte Teams aus Architekten und Bauträgern bzw. Investoren beteiligen konnten.

Die vier Interessenten wurden nun eingeladen, sich am Wettbewerb zu beteiligen. Ihre Aufgabe ist es, ein Gesamtkonzept für das Waisengärten-Areal sowie ein Angebot und detailliertes Bebauungskonzept für die 17000 m² große Fläche des ersten Bauabschnittes im Nordwesten der Waisengärten und für das 7000 m² große Gebiet der ehemaligen Polizeidirektion vorzulegen. Diese sollen alle bisherigen Nutzungen, Rahmenbedingungen und Beschlüsse berücksichtigen und ein Vermarktungskonzept beinhalten, das Aussagen zu Zielgruppen, Haustypen und Miet- und Verkaufspreisen enthält.

„Was die Gestaltung des gesamten Areals betrifft, haben wir einen hohen Anspruch. Die Gebäude, die hier entstehen werden, und das Umfeld sollen einen Beitrag zur Baukultur in Schwerin leisten“, betont Robert Erdmann, Geschäftsführer der EGS Entwicklungsgesellschaft mbH. Der ausgelobte „Wettbewerb“ wird mit Zustimmung der Architektenkammer im kooperativen Verfahren als Planungswerkstatt durchgeführt, in dem alle Teilnehmer ein Honorar erhalten und während der Bearbeitung in einen Dialog mit dem Gutachtergremium treten können.

„Wir setzen auf den Dialog mit den Teams, wir werden uns gemeinsam das Areal ansehen, Rahmenbedingungen, Masterplan und Zielsetzungen erläutern. Ende März treffen wir uns dann mit den Planern und der Jury, um erste Ideen zu diskutieren. Wir hoffen, mit diesem Vorgehen realisierbare Vorschläge zu erhalten“, erklärt Robert Erdmann. Anfang Mai legen die Teams der Jury aus Architekten, Planern und politischen Vertretern ihre Ergebnisse vor. Danach soll über den Grundstücksverkauf der ausgeschriebenen Teilflächen verhandelt werden.

Zwischenzeitlich treibt die LGE die Vorbereitungen für die Erschließung des Waisengärten-Areals voran. Zum Jahresende 2010 waren die Pachtverträge für 110 Kleingärten des Kleingartenvereins „Schwaneninsel“ einvernehmlich aufgelöst worden. Im Januar begann die Beräumung des Geländes: Gartenzäune wurden entfernt, Gräben und Böschungen gesäubert, Pflegeschnitte bei Bäumen und Sträuchern durchgeführt und einige ortsfremde Gehölze entfernt. In den nächsten Tagen beginnt der Abbruch der Lauben und Gartenhäuser. „Schon jetzt gibt das beräumte Gelände herrliche Blicke auf den Stadthafen am Beutel frei“, so Erdmann, „Wir haben für das Gebiet ein Zwischennutzungskonzept beauftragt, um die Fläche für die Zeit bis zum tatsächlichen Erschließungsbeginn qualitativ zu gestalten und sie, so ist unser Wunsch, schon bald öffentlich zugänglich zu machen.“

Stefanie Daug

Nach oben scrollen